neckarFOIL Blog
Ende August 2020 standen wir im Havelland bei Frank von 2wave (www.2wave.de) das erste Mal auf einem Foil Board. Noch vor Ort bestellten wir unser eigenes Equipment in Frankreich. Doch bis es endlich geliefert war und wir eine geeignete Stelle gefunden hatten, vergingen einige Wochen. Am 11. Oktober 2020 hüpften wir das erste Mal in den Neckar. "Hüpfen" trifft es übrigens ganz gut, denn smooothes Pumpen oder gar Gleiten geht anders. Wir tauften es "Hüpf-hüpf-pflatsch" ;-)
Von diesem Tag an trainierten wir zwei- bis dreimal pro Woche. Bis Ende November hielten wir im 3/2mm-Neo durch. Doch dann musste die volle Montur her: Schuhe, Socken, Haube, Handschuhe und vor allem der 7mm-Tauchanzug. Damit war uns im Wasser fast schon mollig warm. Jedoch fühlten wir uns nun wie kurzatmige zwangsbejackte Presswürstchen.
Als die Wassertemperatur einstellig wurde, kostete uns der Sprung ins Nass immer mehr Überwindung. Doch gar nicht mal wegen des kalten Wassers. Am meisten haben wir gefroren, wenn wir dem anderen das Board hielten. Da musste das Training wirklich zack-zack gehen und danach nix wie heim unter die heiße Dusche.
Am Anfang hatten wir eine wasserfest verleimte Sperrholzplatte als Board. Durch ihr hohes Eigengewicht bleibt sie beim Dockstart relativ gut in Balance. Aber nach zwei, drei Monaten wurden wir neugierig, wie es wohl mit einem leichteren Board funktioniert. Also hat Kai tief in seine Leichtbau-Bastelkiste gegriffen und eines aus Holz, Styropor und Kohlefaser gebaut. Und tatsächlich war der Unterschied gleich beim ersten Versuch deutlich spürbar: Es fühlt sich sehr viel freier an, als hätten wir "Ballast" abgeworfen. Das Pumpen überträgt sich viel effizienter auf den Wing.
Die Baumarktplatte hatte nur zwei Kreuze für die richtige Fußposition. Doch das selbstgebaute Foil-Board sollte ein richtiges Design bekommen. Da wir japanische Kunst lieben, entschieden wir uns für den Naruto-Strudel von Hiroshige: Das Foil Pumping hat uns strudelgleich in seinen Bann gezogen. Für uns symbolisiert der Strudel die Dynamik dieses Sports. Und zudem ist die Kreisform beim Foilen die hohe Kunst: am Dock starten und wieder dorthin zurückkehren. Deswegen findest den stilisierten Strudel auch in unserem Logo :-)
Im Juli 2021 starteten wir mit unseren Kursen. Um unseren Teilnehmenden verschiedenes Material bieten zu können, baute Kai unser "Kranich-Board". Durch die eingearbeitete Twin-Finbox können wir das Board mit verschiedenen Mastsystemen kombinieren. Denn natürlich wuchs unsere Foil-Family an: Wir haben nun den Gong Allvator Rise XXL sowie XL, den Indiana 1100P sowie den Dockstarter von Hydrofoil im Einsatz.
Ein Meilenstein war unsere Leiter: Wir kauften eine Multifunktionsleiter, und Kai bastelte ihr aus Terrassendielen eine begehbare Plattform. Für die Feinjustierung bekam sie noch höhenverstellbare Füße. Voilà fertig ist unser portabler Stairway to Foil Pumping, der uns nun überall trainieren lässt.
Nach knapp einem Jahr Pump-Erfahrung testeten wir bei Sven von den eFoil RIDERS (efoil-riders.com) das eFoiling – und hatten ein Dauergrinsen im Gesicht. Begeistert haben uns nicht nur Speed und Flughöhe, sondern vor allem, dass das eFoiling wie ein Slow-Motion-Training fürs Foil Pumping ist: Alles, wofür man beim Pumpen nur wenige Sekunden Zeit hat, kann man beim eFoiling in aller Ruhe ausprobieren.
Kurz darauf haben wir uns entschlossen, das eFoiling in unser Portfolio aufzunehmen. Doch mit einem einfachen eFoil-Kauf war es nicht getan. Um Kurse anbieten zu können, braucht es jede Menge Zulassungen, Genehmigungen und Scheine, unter anderem auch den Sportbootführerschein. Den machte Kai bei Torsten von der Sportbootschule Bittenfeld. Und irgendwann im tiefsten Winter ;-) war es dann soweit – wir eroberten "unseren" Neckar-Abschnitt mit unserem eigenen eFoil.